Bei neuen Aufgaben ist aller Anfang ist schwer! So ist es auch beim Zähneputzen und gilt für die Kinder und die Eltern. Aber wenn man weiß wie es richtig geht, ist das ein Kinderspiel!
Wir Zahnärzte empfehlen das tägliche Zähneputzen ab dem ersten Milchzahn. Was das Zähneputzen bei kleinen Kindern angeht gibt es viele Unsicherheiten. Meist geht es dabei nach dem Motto „learn by doing“ zu. Häufig wird auch die Frage gestellt, ob man ein Kleinkind beim Zähneputzen festhalten darf: Verbunden mit der Angst, dem Kind dadurch ein Trauma zuzuführen oder ihm den Spaß am Zähneputzen zu nehmen.
Aber nach der Reihe:
Babys/Kleinkind
Bei Babys funktioniert das Zähneputzen meist ohne Probleme. Nimmt man das Kind in leicht überstreckte Rückenlage öffnet sich der Mund reflektorisch und man kann vorsichtig die Zähne putzen. Positionen zum guten putzen sind hier entweder das Ablegen des Kinds auf den Oberschenkeln, der Kopf des Kindes liegt auf dem Knie des Elternteils oder auch das Zähneputzen auf dem Wickeltisch.
Um wenn die Kinder älter werden den Stress beim Zähneputzen zu reduzieren, ist es wichtig bereits Babyalter die Kinder daran zu gewöhnen, dass Mama und Papa in den Mund schauen wollen.
Am besten beginnt man schon vor dem ersten Zahn beim morgendlichen Wickel spielerischen mit Handschuhen, die es extra für diesen Zweck gibt, den Kieferkamm beispielsweise zu massieren (dies beugt später auch Zahnungsbeschwerden vor) und die Kinder empfinden es als sehr angenehm.
Außerdem kann man dem Baby schon eine Zahnbürsten zum Spielen anbieten (natürlich unter Aufsicht!), die kann später auch wunderbar als Zahnungshilfe dienen und so kann ihr Kind die Zahnbürste spielerisch kennenlernen!Wenn dann wirklich das erste Zähnchen durchbricht, empfiehlt es sich, 2 Zahnbürsten zur Hand zu haben – eine fürs Kind zum Putzen, was meist in ausgiebigem darauf herum Kauen endet, und eine für die Eltern zur Mundhygiene bei den Kleinen.
Kinder brauchen Rituale -diese geben Sicherheit – wenn man das Zähneputzen als solches Ritual von Anfang an etabliert überwindet man über die schwierigere Phase leichter. Ritual: morgens und abends Zähneputzen!
Wie putze ich meinem Kind richtig die Zähne?
Viele Eltern sind unsicher beim putzen der Zähne ihrer Kinder -tu ich meinem Kind weh, wie weiß ich, dass ich nicht zu fest aufdrücke und was ist die „Technik“, wie lange sollte ich putzen?
Wichtig zu wissen ist, dass man in der Oberkieferfront sehr vorsichtig am Lippenbändchen sein sollte -dieses strahlt häufig bei den kleinen Kindern sehr tief ein und tut dementsprechend weh, wenn man beim putzen mit der Zahnbürste dagegen stößt. Ein Tipp hierfür ist die „Lift the Lip“Technik:
Mit einer Hand die Oberlippe sanft nach oben ziehen und mit der anderen Hand die Frontzähne putzen.
Im Alter von 1 ½- 2 Jahre beginnen meist die kleinen Kämpfe und werden die Grenzen ausgetestet. Das Zähneputzen artet häufig in Geschreie, Gestrampel und andere Abwehr aus.
In dieser Phase helfen nicht viele Worte, sondern nur eine liebevolle konsequente Haltung, damit die Zähne sauber werden. Ein eineinhalb- oder zweijähriges Kind ist nicht in der Lage
seine Zähne selber zu putzen- Mama oder Papa müssen nachputzen!
Das Allerwichtigste ist entspannt bleiben! Kinder sind gute Beobachter und sehr empfänglich für nonverbale Signale -vor allem wenn sie noch nicht sprechen können sind sie auf die Verarbeitung dieser Signale angewiesen.
Das heißt, wenn Sie entspannt bleiben und eine gewisse Konsequenz ausstrahlen und so Ihrem Kind vermitteln, dass es um das Zähneputzen nicht herumkommt – wird es funktionieren.
Diese Konsequenz kann auch bedeuten, dass das Kind, wenn es weiterhin schreit und strampelt festzuhalten. Entscheidend ist hier, dass das „festhalten“ durch eine Vertrauens- und Bezugsperson, was man als Elternteil ja ist, geschieht.
Bleiben Sie entspannt und ruhig – so vermitteln Sie ihrem Kind, dass alles okay ist.
Nachputzen durch die Eltern dauert in diesem Alter maximal eine halbe Minute!
Und denken Sie daran, jede schwierige Phase geht einmal zu Ende. Je klarer und konsequenter Sie Ihren Kinder gerade in solchen anstrengenden Phasen vermitteln, dass man in bestimmten Sachen keine Kompromisse zu lässt, werden diese gesetzten Grenzen auch zukünftig akzeptiert.
Manche Sachen müssen einfach sein, weil wir wissen, dass es das Beste für unsere Kleinen ist und dazu gehört eben Zähneputzen.
Kindergarten/Vorschule
Hier kann man was die „Zahnputz-Faulheit“ oder das „Ich bin groß und kann das schon alleine“ angeht einiges erreichen, indem man kindgerecht erklärt warum man Zähne putzen muss/ bzw. warum die Erwachsenen noch nachputzen müssen und was passiert, wenn man es nicht macht! Ein weiterer Schlüssel ist die positive Bestärkung, wenn das putzen gut und das nachputzen der Eltern prima geklappt hat -kleine Belohnungen wie Sticker o.Ä. sind eine einfache Möglichkeit. Wichtig auch hier gilt ihr Kind ist noch nicht in der Lage seine Zähne alleine richtig sauber zu halten.
Schulkinder
Auch hier ist die Mundhygiene kein Selbstläufer -auch wenn in diesem Alter schon mehr Verständnis dafür da ist warum das Ganze gemacht werden muss.
Erwachsene sollten so lange bei Ihren Kindern nachputzen bis diese schön und gleichmäßig in Schreibschrift schreiben können – erst dann ist die Feinmotorik soweit ausgebildet, dass die Kinder selbst die Zähne effizient reinigen können.
In all diesen Lebensphasen Ihres Kindes stehen wir Ihnen als Zahnarztpraxis mit Rat und praktischer Hilfe im Bereich Zahnpflege und Zahngesunder Ernährung zur Verfügung.
Das Zahnen startet meist ab dem 4. Lebensmonat. Die ersten Zähnchen sind normalerweise die Unterkiefer Schneidezähne. Ab dem 3. Lebensjahr sind alle 20 Milchzähne da.
Der Zahndurchbruch ist ein natürlicher Vorgang und läuft von alleine ab. Häufig kündigt sich ein neuer Zahn durch starken Speichelfluss / starkes „Sabbern“ des Kindes an. Manchmal können auch Begleiterscheinungen wie Fieber, Durchfall, Erbrechen oder auch Unruhe auftreten.
Zähne können früher oder später durchbrechen als die Norm – alles kein Grund zu Beunruhigung. Schließlich fangen ja auch nicht alle Kinder gleichzeitig an zu laufen oder zu sprechen.
Mit dem Zähneputzen sollte ab dem ersten Milchzahn mit Zahnbürste und einem Hauch von Kinderzahnpasta gestartet werden.
Um ein entspanntes Gewöhnen an den Zahnarztbesuch zu erreichen, empfehlen wir einen Besuch ab dem ersten Milchzahn. Zudem können dann Fragen zur richtigen Zahnbürste, Zahnpastamenge und Zahnputztechnik geklärt werden und somit der optimale Start in ein mundgesundes Leben gewährleistet werden.
Ganz klar uns Zahnärzten wäre gar nichts von beiden am liebsten- aber in den meisten Fällen ist das Utopie, beruhigt doch das Nuckeln das Kind und schenkt den Eltern ein paar Minuten mehr "Ruhe" oder auch Schlaf.
Deshalb:
Dem Schnuller ist der Vorzug zu geben -denn er kann leichter wieder abgewöhnt werden. Worauf sollte man beim Schnullerkauf achten: Kinderzahnärzte empfehlen einen kleinen Schnuller mit geringer Schaftdicke, z.B. DentiStar. Auch sollte man immer bei einer kleiner Größe des Schnullers bleiben. Ab dem 3.Geburtstag sollte der Schnuller abgewöhnt sein, denn durch den Schnuller oder den Daumen können langfristig Fehlbildungen im Mund entstehen, die sich negativ auf die Aussprache und Kieferstellung auswirken können.
Vorweg hier gehen die Meinungen von Kinder -und Zahnärzten häufig auseinander.
Aus zahnärztlicher Sicht ist eine Gabe von Fluoridtablette nur in Ausnahmefällen notwendig. Wir empfehlen ab dem ersten Milchzahn mit einer fluoridierten Kinderzahnpasta zu putzen (Achtung auch hier ist die Menge entscheidend).
Der neue Trend Quetschis!
Hier ist Vorsicht geboten Zucker und Säure sind immer eine schlechte Kombination für die Zähne.Diese kleinen Zwischenmahlzeiten enthalten beides und das Fruchtmousse haftet wunderbar an den Zähne - damit sind sie ein erhöhtes Risiko für frühkindliche Karies.
Wichtig ist, danach das Kind einen Schluck Tee oder Wasser trinken zu lassen, damit die Zähne umspült werden und das klebrige Fruchtmousse von Zähnen gespült wird.
Generell gilt: Kinder sollten nicht ständig irgendetwas zu essen oder trinken im Mund haben (Ausnahme: Wasser). Der Speichel ist der bester Schutz vor Karies, braucht, aber dafür Ruhezeiten vom Essen damit sich der pH-Wert nach der Mahlzeit wieder normalisieren kann. Verhindert die ständige Nahrungs-und Getränkeaufnahme diese Normalisierung entsteht schneller Karies.
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